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Am 3. September startete die sukzessive Eröffnung des Martinusweges in Szombathely/Ungarn, wo der heilige Martin vor 1700 Jahren geboren wurde. Pilgergruppen reichen den künstlerisch gestalteten Martinusmantel wie ein Staffelholz von Etappe zu Etappe weiter durch Ungarn, Österreich, Deutschland, Luxemburg, bis er endlich Ende November von der "St. Martinus-Gemeinschaft e.V. Kulturzentrum St. Martin von Tours Deutschland" in Tours übergeben wird.
Den Martinusmantel hat die Freiburger Künstlerin Astrid Eichin geschaffen. Sie beschreibt den Mantel so:
„Die Grundform… ist eine einfache T-Form, welche sich aus den handgewebten Stoffbahnen der bäuerlichen Kulturen entwickelte und möglichst wenig Stoff-Verschnitt mit sich brachte. Die Stoffbahnen werden in rechten Winkeln aneinandergesetzt (siehe z.B. Trier / Heiliger Rock) und geben dem Mantel etwas Zeitloses und Würdevolles“. Der "Martinusmantel" erinnert an Martins geteilten Soldatenmantel ebenso wie an seine asketische Grundhaltung als Mönch und als Bischof.
„ Als Material für den Martinusmantel habe ich drei Stoffe gewählt:
Auf der Herzseite des Mantels befinden sich kleine Schlitze, die inwendig schmale Taschen haben. Die jeweils abgebende Diözese steckt bei der Übergabe an die nächste ihre „Wegmarke“ in den Mantel – ein Symbol, das die Diözese mit dem heiligen Martin verbindet. Diese Wegmarke reist mit dem Mantel weiter.
Am 12. November wird Bischof Stephan Ackermann den "Martinusmantel" auf der Sauerbrücke in Wasserbillig – Staats- und Bistumsgrenze! – an den Erzbischof von Luxemburg weiterreichen.
Der Mantel besteht aus einer einfachen T-Form, welche sich aus den handgewebten Leinenstoffbahnen der bäuerlichen Kulturen entwickelte und somit die asketische Lebensweise des Mantelteilers aufgreift.
Martin teilte seinen Soldatenmantel mit einem Bettler, um ihn vor dem Erfrieren zu retten. Als Mönch und als Bischof von Tours ist sein asketisches Leben vom Gebet und der Stille geprägt. Die andere bei Martin ausgeprägte Seite ist das konsequente Handeln, seine zielorientierte Aktivität. So sucht er in Trier die Hinrichtung des Ketzers Priszillian zu verhindern: obwohl er Priszillian für einen Irrlehrer hält, soll der Kaiser sein Leben schonen!
Die beiden Mantelhälften können die Lungenflügel darstellen, aus denen Europa bis zum heutigen Tag Kraft schöpft. Damit symbolisieren sie die Verbindung Europas in Einigkeit durch Vielfalt. Die Teilung des Mantels ist deutlich zu sehen - und doch in der Mitte, durch eine goldene Kordel, das Band der Liebe, geheilt. Das Gold der Kordel ist gleichermaßen Symbol für Christus und für die Liebe.